Technik

Bauchgefühl vs. Informationen

Wir selbst haben im Internet nur wenig Erfahrungsberichte zu der von uns gewählten Bauweise (Massivhaus aus Liapor-Fertigwänden) gefunden und haben uns letztlich auch deswegen nun dazu entschieden, einen eigenen Blog zu unseren Erfahrungen zu schreiben. 

Warum ein Massivhaus aus Liapor?

Zunächst hier der Link zur Internetpräsenz des Herstellers. Hier erfährt man alle technischen Details, allerdings ist es auch nicht ganz einfach den Wust an Informationen zu filtern. Wir beschreiben also mal unseren Entscheidungsweg:

Zunächst haben wir uns mit verschiedenen Baufirmen aber auch Architekten zusammengesetzt und unser Haus in typischer Bauweise (Stein auf Stein) besprochen. Auch informierten wir uns in einem nahegelegenen Fertighauspark (bei Wuppertal) über die dortige Bauweise und haben relativ schnell erkannt, dass wir lieber massive Wände um uns herum haben. Das erste was wir in Wuppertal getan haben war einfach mal an die Wände zu klopfen und der entsprechende Klang und die Haptik hat uns dann doch eher von der Holzgerüstvariante abgeschreckt. Aber uns gefiel natürlich der Gedanke den Rohbau eines Hauses in relativ kurzer Zeit fertiggestellt zu haben, was durch die vorgefertigten Bauteile bei den Fertigteilhäusern gegeben ist. 

Auf den Tipp eines Arbeitskollegen haben wir dann Kontakt zum Vertreter der Firma FCN in Fulda aufgenommen, der uns von der Möglichkeit der Bauweise mit dem Baustoff Liapor berichtete. Hier sahen wir gleich die Vorteile der Fertighäuser mit einem zugleich massiven Werkstoff verbunden und ließen uns an einen Baudienstleister aus Herscheid verweisen, mit denen wir dann in die ganz konkrete Hausplanung eingestiegen sind. Nachdem wir an zwei Richtfesten teilgenommen haben und uns hautnah von der Bauweise und dem Werkstoff überzeugen konnten, fiel unsere Entscheidung letztlich dieser Bauweise zu.

Auf den Punkt gebracht erhalten wir nun ca. 45cm dicke Wände aus einem Blähton (Liapor) ohne zusätzliche Dämmung zu benötigen. Damit haben wir Wände die frei von jeglichen Schadstoffen sind, aber dennoch alle Erfordernisse erfüllen (Schallschutz, wärmedämmend, wärmespeichernd, klimatisch). Auch der für uns maßgeblich festgesetzte Effizienzwert wird problemlos erreicht (Kfw 70). Durch den Einsatz einer Abluft-Wärmepumpe können wir auf zusätzliche Solarthermie oder Photovoltaik auf dem Dach verzichten (wir wollen der Technik hier noch Zeit geben um weiter auszureifen, bevor wir unser Haus irgendwann damit ausrüsten - entsprechende Vorkehrungen kann man ja bereits treffen). Die Wände kommen aus der Fabrik und sind von innen bereits verputzt (bei den Innenwänden nur einseitig) und deshalb bereits sehr glatt. Bei der Verwendung von Tapeten etc. muss man jedoch darauf achten diffusionsoffene Materialien zu verwenden.

Insgesamt zeigte sich die Liapor-Variante preislich zwar etwas höher als die traditionelle (Stein-auf-Stein) Variante, allerdings auch nicht so weit voneinander entfernt, als dass uns die offensichtlichen Vorteile diesen finanziellen Mehraufwand nicht wert waren.

Wir werden also berichten wie es uns mit unserer Entscheidung ergeht bzw. ergangen ist.
(Nachtrag August 2017: Der Baudienstleister aus Herscheid ist absolut nicht weiter zu empfehlen - Gerne geben wir weitere Auskünfte falls die Informationen aus dem Blog nicht ausreichen.)

Warum eine Abluft-Wärmepumpe?

Auch ein Thema für sich. Die Vielzahl an möglichen Heizungssystemen mit all ihren Vor- und Nachteilen hat uns zunächst überfordert. Auf Anraten unseres Baudienstleisters hin haben wir uns intensiv mit der Technik der Wärmepumpen und im besonderen mit der Abluft-Wärmepumpe der Firma NIBE (F750 - Link) auseinandergesetzt.

Hier verzichtet man auf eine Außeneinheit (wie bspw. bei der klassischen Wärmepumpe) sondern zieht die Luft des Hauses über die Küche und die Bäder in eine Heizungseinheit (Kühlschrankgröße) hinein, diese wiederum setzt die in der angezogenen Luft liegende Wärme in die Fußbodenheizung um und stößt die dann kalte Luft über einen Abluftschacht aus. In den Jalousiekästen sämtlicher Fenster befinden sich entsprechende Ventile (Filter müssen regelm. gewechselt werden - Allergikerfilter möglich) aus denen die Außenluft dann ins Haus gezogen wird. Im Haus herrscht also ein minimaler Unterdruck. Lüften ist möglich jedoch nicht nötig, da durch dieses System permanent die frische Außenluft ins Haus gezogen wird.

Auch hier werden wir weiter von unseren Erfahrungen berichten.

Warum ein Pultdach?

Ja, genau ... Warum eigentlich? Also letztlich muss man sagen, dass ein Pultdach eigentlich keine Nachteile hat. Es soll sogar etwas einfacher im Aufbau und damit auch günstiger als ein normales Satteldach sein. Am Ende hatten wir aber keine Wahlmöglichkeit und haben die für uns ideale Lage des Grundstücks der vorgeschriebenen Dachart vorgezogen. Die Stadt hat für die Grundstücke die am Rand des Baugebietes liegen eine Pultdachvorschrift in den Bebauungsplan geschrieben. Bestimmt fand das der entsprechende Planer ganz schick. Wir haben uns aber auch schon damit anfreunden können und angeblich sollen Pultdächer nun auch modern sein ... jaja ... ganz hip :)